Mit Andersdenkenden ins Gespräch kommen und auf zwei hilfreiche Konzepte zurückgreifen.

Wer an einem konstruktiven Dialog interessiert ist, sollte dem Gesprächspartner Signale der eigenen Offenheit senden und einen Weg finden, Unvoreingenommenheit auszudrücken und im Gespräch (gegenüber der Position des Gegenübers) aufrechtzuerhalten.

Wir haben es in dieser Übungsgruppe leichter als die Forscher in einem kürzlich erschienen wissenschaftlichen Beitrag vorschlagen, der am 11.12.2022 in der Frankfurter Allgemeine online von LEANDER STEINKOPF publiziert wurde.

Wir kommunizieren in dieser Übungsgruppe auf der Grundlage des von Marshall Rosenberg entwickelten Handlungskonzepts der gewaltfreien Kommunikation (GfK). In dieser Übungsgruppe werden aktuelle Beispiele von kontroversen Auffassungen mithilfe des Grundmodells der GfK

  • Beobachtung
  • Gefühl
  • Bedürfnis
  • Bitte

bearbeitbar gemacht, ohne dass es zu den üblichen Auswirkungen von Kontroversen kommen muss. Hier geht niemand als Verlierer oder auch Gewinner vom Platz. Hier ist auch kein Platz für den Debattenkönig und den Faktenspezialist, der mit seinen Skills überzeugen will und eine Übungsgruppe leicht dominieren kann. Es geht darum, bei unüberbrückbar scheinenden Auffassungen und Überzeugungen eine Basis für Verständnis der hinter den Auffassungen stehenden Bedürfnisse, manchmal auch Ängste, zu entwickeln.

Das Handlungskonzept, das die GfK vorgibt, wird in dieser Übungsgruppe ergänzt durch die drei Grundhaltungen Konkurrenz, Wertschätzung und Empathie nach Carl Rogers, die die in dem von den Forschern geforderte Aufgeschlossenheit gegenüber der anderen Auffassung ermöglichen, einfach zu lernen und anzuwenden.

Die vorgestellten Kommunikationskonzepte und die Regeln, die über der Kommunikation und Diskussion stehen, ermöglichen einen konstruktiven Austausch. Jede Seite lernt dazu, kommt und bleibt im Gespräch und es kann ein guter Kontakt aufrecht erhalten bleiben, entstehen oder sich vertiefen.

Im Gegensatz zu vielen GfK- Übungsgruppen, die sich mehr mit Fragestellung beschäftigen, die den einzelnen Teilnehmern persönlich begegnen, werden wir hier Beispiele aus einer Liste von Kontroversen, die uns in unserem gesellschaftlichen Leben herausfordern, herausgreifen. An jedem Abend wird ein Thema von zwei Teilnehmern bearbeitet. Jeder von zwei Teilnehmern vertritt dem anderen gegenüber die kontroverse Position. Auch die Teilnehmer, die das Plenum bilden, sind aktiv. Sie verfolgen den Austausch der zwei Teilnehmer und werten die Beobachtungen mithilfe einer vorbereiteten Systematik aus. Diese Auswertungen werden nach dem Gespräch zu Rückmeldungen an die Gesprächsführenden und zum Vertiefen des Verständnisses der beiden eingesetzten Grundkonzepte GfK und der personenzentrierten Gesprächsführung herangezogen.

Vom Leiter der Übungsgruppe werden vor Beginn der Veranstaltung die Anwendung das Grundmodell auf die Übungsbeispiele der GfK genauso vorgestellt, wie die Grundhaltungen nach Carl Rogers in dem einfach handhabbaren Konzept des „warmen Ohrs“ erläutert werden. Dazu wird das Schema des „warmen Ohrs“ als praktische Orientierung verwendet. Spielregeln stellen sicher, dass die Integrität der handelnden Personen gewahrt werden kann und eine konstruktive Gesprächssituation sich weiter entwickelt.

Kontrovers behandelt werden zum Beispiel die Auffassungsgegensätze:

  • Berechtigung von Reparationsforderungen von Polen gegenüber Deutschland? JA oder NEIN
  • Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine? JA oder NEIN
  • Impfpflicht? JA oder NEIN
  • Ist unsere weit gefasste Solidarität zum Beispiel mit großzügigem Asylrecht zeitgemäß? JA oder NEIN
  • Abtreibung nicht (mehr) unter Strafe stellen JA/NEIN
  • Bedingungsloses Grundeinkommen JA/NEIN
  • etc. 

Wichtiges in Kürze

Wann?
Jeden dritten Freitag im Monat, jeweils von 17.00 Uhr bis 19.30 Uhr.
Maßgebend ist das Monatsprogramm!

Wo?
Raum Vaihingen im Bürger-Treff, Grabenstraße 20

Sonstiges:
Um Anmeldung wird gebeten.

Gruppenleitung:

Peter Eckert

Peter Eckert

Tel. 0157 8903 3073