Gisela und Hans Georg Baum und Arno Heihoff hatten die Touren ausgearbeitet und begleiteten die Gruppe. Insgesamt wurden in 4 Tagen ca. 37km Strecke und 738 Höhenmeter bewältigt. Aber es ging ja nicht vorwiegend darum, möglichst viele Kilometer zu erwandern, sondern um das Gemeinschaftserlebnis und das Erkunden der schönen Pfalz, der Heimat von Hans- Georg.
Die Anreise erfolgte in Privatautos, erster Treffpunkt war der Parkplatz am Felsenmeer in Lautertal im Odenwald. Von weitem sah man bereits Kletterer in den Felsen. Gott sei Dank gab es auch einen Weg über natürlich angelegte Treppenstufen am Rande der etwas mehr als 2km langen und bis zu 100m breiten Anhäufung von dicht gepackten gerundeten Blöcken aus dunkelgrauem Quarzdiorit. Der Anstieg erstreckte sich über ca. 200 Höhenmeter. Am Geopark Informationszentrum vorbei gelangt man an eine kleine Quelle, die Siegfriedsquelle. Im Laufe des Weiteren Aufstiegs kommt man an Gesteinsformationen vorbei, die wie Tiere aussehen, z.B. der Krokodilfelsen. Beeindruckend ist auch die Pyramide, der Altarstein, das Schiff, der Sarg und ganz oben liegt eine Riesensäule von 9,3m Länge und 27,5 t Gewicht. Der Dornstein am Trierer Dom ist ein Rest der Riesensäule am Felsenmeer. Von dort aus ging es auf einem Fahrweg nach unten zurück.
Weiter ging es mit dem Auto nach Worms an das Rheinufer, wo an der Rheinpromenade ein nettes Cafè zu einer Kaffeepause einlud. Beeindruckend war bereits beim Queren der Rheinbrücke die Durchfahrt durch den Nibelungenturm. Nach einem weiteren Fußmarsch erreichte die Gruppe den Wormser Dom, in dem die Teilnehmer einem Orgelkonzert lauschen konnten. Auf dem Rückweg zum Rheinufer bestaunten die Wandernden einen Teil der alten Stadtmauer. Von hier aus fuhr die Gruppe durch das Zellertal in die Kreisstadt Kirchheimbolanden zum ART Hotel Braun. Nach der Anmeldung wurde in dem Restaurant „Alte Mälzerei“ zu Abend gegessen. Der 1. Tag war bereits vollgepackt mit Eindrücken.
Der 2. Tag startete mit einem Schlemmerfrühstück und so gestärkt ging es ins Zellertal. Die Gruppe fuhr mit einem Linienbus von Kirchheimbolanden nach Harxheim, ein nettes Dorf, das durch schöne Weingüter, efeubewachsene und phantasievoll dekorierte Häuser Eindruck machte. Bald wurde die Pfrimm, ein kleiner Nebenfluss des Rheins, erreicht. Auf dem weiteren Weg flussabwärts fand man in einer parkähnlichen Landschaft und üppig wucherndem Gehölz die „Niefernheimer Löcher“. Die tiefste Stelle des Quellweihers wurde einst mit 12m gemessen. Der Weiher friert im Winter nicht zu. Ursprünglich waren es 5 Quellweiher, von denen man sich verschiedene Sagen erzählt. Eine davon besagt, dass Hagen von Tronje den Nibelungenschatz in den Löchern versenkt hat.
Die Wanderung ging dann weiter durch Weinberge steil nach oben. Das nächste Ziel war das Zellentaler Ehrenmal, das schon von weitem zu sehen ist und sich auf einer ca. 5m hohen Felsgruppe in der Gemarkung „Zeller Schwarzer Herrgott“ befindet. Es ist ein Wahrzeichen des Zellertales und erinnert an pfälzische und rheinhessische Gefallene des 1. und 2. Weltkrieges. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht ins Zellertal und auf die umliegenden Ortschaften. Nach kurzer Zeit erreichte die Gruppe den früheren Wallfahrtsort Zell. Der weitere Weg führte in das Weindorf Einselthum, wo in einer typisch pfälzischen Straußwirtschaft die Winzerfamilie Bescher die Wanderer begrüßten. Am Nebentisch saß ein Männergesangverein, der mit pfälzischen Mundartliedern eine frohe Stimmung verbreitete. Der Hunger wurde mit Pfälzer Gerichten, wie Saumagen, Bratwurst, Leberknödel und Sauerkraut oder Spundenkäse mit Brezel gestillt, der Durst mit leckerem pfälzischem Wein. Mit dem Linienbus fuhr man zurück nach Kirchheimbolanden, die ehemalige Sommerresidenz der Fürsten von Nassau-Weilburg. Die Unermüdlichen erkundeten noch die Altstadt, die Genießer verbrachten den Abend in der Lounge oder in der Wellnessoase des Hotels.
Der 3. Tag führte auf den Donnersberg. Er ist der höchste Berg der Pfalz. Vor über 2000 Jahren herrschte dort ein reges Treiben, es lebten dort mehrere Tausend Menschen in einer Keltensiedlung, die durch einen ca.8 km langen Wall geschützt war. Reste des Keltenwalls und Mauerrekonstruktionen konnten bestaunt werden. Leider versperrte dichter Nebel die Sicht.
Gerhard Schmidt vom Pfälzer Wald Verein Kirchheimbolanden führte die Gruppe entlang des Kelten Walles zuerst zum Adlerbogen Dieser monumentale Stahlbogen, der mit einem goldfarbenen Adler gekrönt ist, steht auf dem 545 m hohen Moltkefelsen. 1880 wurde das Denkmal zu Ehren von Reichskanzler Otto von Bismarck und Generalfeldmarschall Graf Helmuth von Moltke errichtet. Bei schönem Wetter kann man von dort aus die Rheinebene und bis in den Odenwald sehen. Danach ging es zum Ludwigsturm, vorbei am SWR Sender und zum Königstuhl, eine markante Felsformation aus Rhyolith-Gestein, die mit ihren 687m die höchste Erhebung der Pfalz ist. Auf dem beigefügen Foto steht Arno ganz oben, sonst hat sich niemand getraut. Zahlreiche Infotafeln und die Ausführungen von Gerhard und Hans Georg ermöglichten den Wandernden in die geheimnisvolle Welt der Kelten auf dem Donnersberg einzutauchen. Der Nebel verwandelte den Pfälzer Wald in einen Zauberwald mit magischen Eindrücken. Immer wieder gab es keltische Skulpturen zu bestaunen. Auf dem Rückweg gab es in der Gaststätte Kastanienhof ein verspätetes Mittagessen. Das Wetter war wieder gut, so dass sich einige Teilnehmer zu einem erneuten Spaziergang in die Altstadt aufmachten. Außer mehreren Kirchen, gibt es ein Wildschwein auf dem Marktplatz zu sehen, das Wahrzeichen von Kirchheimbolanden, das auch im Wappen auftaucht. Die Mozartstraße und der Mozartbrunnen gaben Zeugnis davon, dass Mozart hier eine Rolle gespielt hat. Es gibt ein Holländerviertel, eine stattliche Stadtmauer, ein Schloss und einen Schlossgarten.
Am Abreisetag nach dem Frühstück wurde noch der Schlossgarten mit zum Teil exotischen alten Bäumen besucht. Gerhard hatte den Schlüssel zum Wehrgang auf der Stadtmauer besorgt, so dass die Gruppe die Aussicht auf die Stadt und schöne Gärten hatte. Es gibt sogar ein Hochzeitszimmer im Gemäuer.
Der letzte Halt auf dem Heimweg war die Stadt Freinsheim, dem Rothenburg der Pfalz. In Freinsheim ist die komplette Stadtmauer erhalten, die man auch begehen kann. Das Rathaus war ein Augenschmaus, schöne Fachwerkhäuser säumten den Weg und boten etliche Fotomotive. Gestärkt mit Flammkuchen oder pfälzischer Vesperplatte wurde die Heimfahrt – nicht ohne ein herzliches Dankeschön an Gisela, Hans-Georg, und Arno, die die Wanderreise zu einem vollen Erfolg machten, angetreten. Alle waren sich einig, dass die Pfalz etwas ganz Besonderes und immer wieder einen Besuch wert ist.
Text und Bilder: Hans Georg Baum
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