Bürger-Treff: Verein mit Vorbildcharakter

Festabend zum 25-jährigen Bestehen in der Vaihinger Peterskirche. Defibrillator als Spende des Krankenpflegevereins.

Die erste Jubiläumsveranstaltung des Vaihinger Bürger-Treffs (BT) ist geschafft. Zum 25-jährigen Bestehen des Vereins gab es am 12. Mai in der Peterskirche viel Lob für die breit gefächerten Angebote. Am 8. Oktober ist in der Grabenstraße 20 noch ein „Tag der offenen Tür“ geplant.

„Wenn es den Bürger-Treff nicht geben würde, müsste man ihn schnellstens erfinden.“ So und ähnlich lauteten die Aussagen bei den Grußworten. „Ein Verein mit Vorbildcharakter“, lobte in Vertretung von Oberbürgermeister Uwe Skrzypek Stadtrat Eberhard Zucker mit besonderem Dank an die Gründer, die einst auch bei der Sanierung des Gebäudes in der Grabenstraße Hand angelegt hatten. Es sei gut, den Bürger-Treff zu haben, der vor allem die Ü60-Generation anspreche. Und man leiste hier ehrenamtlich Dinge, für die andere Kommunen jemand anstellen müssten. Zum Glück habe Corona die Lebensader nicht abgeschnitten. Jetzt stehe der Verein vor neuen Herausforderungen und gehe spannenden Jahren entgegen. Für die weitere Arbeit gab es einen Umschlag mit Inhalt.

Gerd Fiess von der Arbeitsgemeinschaft des Bürgerschaftlichen Engagements Baden-Württemberg (ARBES) kennt den Bürger-Treff, der 1999 der Arbeitsgemeinschaft beigetreten ist, schon seit vielen Jahren. Er hatte für die Spielegruppe des „Spiel des Jahres“ dabei. Fiess bescheinigte dem BT das Gespür für aktuelle Dinge. Er sei in Vaihingen zur Institution geworden. Engagement geschehe vor Ort, nicht auf Bundes- und Europaebene. Und es mache nicht reich, „es bereichert“. Man trage im Kleinen zum Großen bei.

Jürgen Vogt, erster Landesbeamter des Kreises, lockerte gleich mit einem humorigen Hinweis die letzte Rede auf: „Grußworte sind wie schwarze Wolken, wenn sie vorbei sind, kann es ein schöner Tag werden.“ Vogt bescheinigte dem BT aktuelle und vielfältige Angebote. Dass sich die Gesellschaft immer mehr zur „Mein-Wohl-Gesellschaft“ entwickle, sei bedauerlich. Und in den Krisenzeiten hätten sich viele zuhause eingerichtet. „Machen Sie weiter so“, war die Bitte des stellvertretenden Landrats, „was hier geleistet wird, würde ich mir auch in anderen Orten wünschen.“

Ein besonderes Geburtstagsgeschenk hatte Claudia Gröninger, Vorsitzende des Vaihinger Krankenpflegevereins, dabei: einen Defibrillator. Der Schockgeber bei Herzrhythmusstörungen wird in den Vereinsräumen platziert – mit der Hoffnung, dass er nie gebraucht wird.

Umrahmt wurde die Jubiläumsfeier von den Gitarristen Tom Grözinger und Valentin Wiesner von der Jugendmusikschule Vaihingen. Vorsitzender Klaus-Peter Hilgers: „Etwas Jugend tut dem Verein ganz gut.“ Hilgers und sein Vorstandteam freuten sich besonders, dass von den einst 111 Gründungsmitgliedern rund 30 zur Feier in die Peterskirche gekommen waren. Sie wurden zum Finale zusammen mit den Ehrengästen auf die Bühne gebeten und erhielten Rosen. Mit Hilfe des technischen Equipments von Michael Eisinger wurde es möglich gemacht, einen Film über die Entstehung und die Entwicklung des Vereins zu zeigen. Ehrenvorsitzender Lothar Knapp lieferte dafür die Struktur und das Drehbuch. Hans-Joachim Rösner war für die Umsetzung zuständig, Günter Fritsch sprach mit markanter Stimme die Textpassagen. Der rund 25-minütige Film, der mit viel Beifall bedacht wurde, wird bei passender Gelegenheit auch im Bürger-Treff gezeigt.

Um das Zitat von Jürgen Vogt noch aufzugreifen. Es wurde für die rund 100 Gäste – unter ihnen in alter Verbundenheit auch Ex-OB Gerd Maisch – nach knapp eineinhalb Stunden Programm noch ein schöner Abend bei Gesprächen mit Imbiss und Getränken.