Das Präsidium

Zu Gast in der „Herzkammer“ des Landes

Bürger-Treff-Ausflug nach Stuttgart und in den Landtag. Diskussion mit MdL Dr. Markus Rösler.

Als Dankeschön an seine Ehrenamtlichen hatte der Vaihinger Bürger-Treff (BT) nach der Pandemie-Zwangspause wieder zu einem Ausflug eingeladen. Ziel war diesmal die Landeshauptstadt mit einem Besuch im Landtag.

Abfahrt
Vorfreunde auf den Ausflug am Vaihinger Bahnhof.

Der seit 1998 bestehende Verein bietet aktuell rund 50 verschiedene Angebote unter den Stichworten Bewegung, Computer, Geselligkeit, Kultur/Soziales, Kreativität und Lernen an. Alle Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter arbeiten ohne Honorar. Da ist es seit Jahren Ehrensache, dass die Vorstandschaft in unregelmäßigen Abständen einen Ausflugstag plant. Warum nicht mal den Landtag besuchen? Diese Frage war schnell mit einem Ausrufezeichen versehen. Und da man mit Dr. Markus Rösler ja einen Abgeordneten in der Stadt wohnen hat, war es für den BT-Vorsitzenden Klaus-Peter Hilgers kein größeres Problem, einen Termin für die Visite zu finden.

Zugfahrt nach Stuttgart, Stadtbesichtigung zu Fuß (durch den Schlossgarten, vorbei an Schauspielhaus und Oper, hoch auf den Turm der Hochschule für Musik und darstellende Kunst, Demo-Eindruck zu Krankenhäusern in Not auf dem Schlossplatz, Altes Schloss, Markthalle…) und alternativ auch im Bus. Mittagessen in Sophie‘s Brauhaus. Zwei Stunden zur freien Verfügung.

Musikhochschule
Am Turm der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart.
Oper
Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter des Bürger-Treffs auf Tour durch Stuttgart. Hier an der Oper.

Der Führer vom Besuchsdienst im Landtag steht bereit. Vorstellung des Gebäudes, das einst (1954 bis 1961) zwischen dem Neuen Schloss und dem Großen Haus der Württembergischen Staatstheater als offenes, transparentes Gebäude gebaut wurde. Der Tunnel unter der Konrad-Adenauer-Straße führt zu den Abgeordnetenhäusern, Stuttgarter Weg, werde er genannt, erfährt man. Wandelhalle, Lobby, Plenarsaal als „Herzkammer“. 154 Sitze sind installiert. Die Bürgervertreter – eigentlich sollen es nominell nur 120 sein – sitzen nach dem Alphabet, Ausnahme die Fraktionsvorsitzenden. Als der Mann vom Besuchsdienst den Dialekt bei den Redebeiträge und die Behandlung durch die Stenotypisten anspricht, ist das wie ein Stichwort für Markus Rösler, zur Gruppe zu stoßen. Der schwäbische Dialekt liegt dem Grünen-Abgeordneten ja sehr am Herzen. Er ist Hauptinitiator für die Gründung eines Dachverbandes gewesen.

PlenarsaalSeit 2011 ist der Ensinger Mitglied des Landtags, davor war er lange parlamentarischer Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Naturschutz. Aktuell ist er Sprecher für Naturschutz, zudem Vorsitzender des achtköpfigen Arbeitskreises Finanzen der grünen Landtagsfraktion und gehört als finanzpolitischer Sprecher der Haushaltskommission der Koalition an, in der die grundlegenden finanzpolitischen Beschlüsse der Regierung gefasst werden. Es entwickelt sich ein munterer Austausch mit einem breiten Themenfächer (es geht auch um die Kleiderordnung sowie die Streuobstinitiative) und der Geschichte über einen ausgestopften Biber, den Rösler vor Jahren mal bei einer Rede präsentierte. Danach sei die Geschäftsordnung geändert worden. Auf 60 bis 80 Stunden schätzt der 61-Jährige, der das Direktmandat im Wahlkreis Vaihingen errungen hat, sein Wochenarbeitspensum. Ob er noch einmal kandidieren wird (nächstes Wahljahr 2026, sofern es nicht zu vorgezogenen Neuwahlen kommt), lässt er offen: „Das entscheide ich 2025.“

Das Gruppenbild darf natürlich nicht fehlen. Finale im Restaurant „Plenum“ des Landtags. Die Maultaschen gehen auf Rechnung des Abgeordneten; dafür hat er einen Etat. Auf Rösler wartet daheim in Ensingen noch ein Termin, eine Konferenzschaltung. Doch seine Gäste vom Bürger-Treff finden auch alleine heim…

Wer den Bürger-Treff näher kennenlernen will, hat am 8. Oktober beim verkaufsoffenen Sonntag zwischen 11 und 16 Uhr die Gelegenheit. Zum 25-jährigen Bestehen gibt es in der Grabenstraße 20 einen Tag der offenen Tür.

Text und Fotos: Albert Arning