Bei einer mehrtägigen Wanderung lernte die Bergwandergruppe des Bürger-Treffs Vaihingen und Mitglieder des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Enzweihingen, einen Teil des Steigerwalds zwischen Schweinfurt und Bamberg kennen. Die Wanderinnen und Wanderer hatten sich für eine viertägige Rucksacktour von Zell am Ebersberg bis Bamberg auf den Höhen entlang des Mains entschieden. Alle trugen ihr Gepäck und ihre Verpflegung für die rund 60 Kilometer lange Strecke mit drei Übernachtungen selbst.
Der Start war schon ein Abenteuer für sich, denn auf der Busfahrt zum Bahnhof Vaihingen wurde die Gruppe von der Nachricht überrascht, dass der vorgesehene Zug gestrichen wurde. Mit einer Verspätung von eineinhalb Stunden erreichte man aber dann das Ziel in Zell. Hier ging es gleich steil bergauf auf die Höhen des Steigerwaldes. Im Eiltempo wanderte man dann die rund18 Kilometer nach Eltmann zur ersten Übernachtung. Erschöpft von der langen Fahrtzeit und der anstrengenden Strecke mit den vielen Höhenmetern kamen die Wanderinnen und Wanderer gerade noch rechtzeitig ins Hotel, um noch eine warme Mahlzeit zu bekommen.
Am nächsten Tag führte die Tour wieder hoch auf den Kammweg des Steigerwaldes über knapp 16 Kilometer nach Weiher. Es bot sich bei bestem Wanderwetter ein Traumbild der Landschaft entlang des Maintales zwischen Schweinfurt und Bamberg. Der Steigerwald ist ein Mittelgebirge im bayerisch-fränkischen Teil des Südwestdeutschen Stufenlandes. Mit einer Höhe von bis zu 498,5 Meter über NHN liegt der Steigerwald zwischen den Haßbergen im Norden und der Frankenhöhe im Südosten Bayerns. Die steil ansteigende Keuperplatte im Westen des Maintales gab dem Mittelgebirge seinen Namen.
In dem kleinen Dorf Weiher übernachtete die Gruppe in einer Brauereigaststätte mit einem eindrucksvollen Biergarten. Danach nahm man die letzte Etappe der Wanderung in Angriff. Es ging gleich wieder steil bergauf und dann mit vielen Auf und Abs die etwas mehr als 15 Kilometer bis nach Bamberg. Direkt nach dem Wald gab‘s an der Peripherie Bambergs im Bergschlösschen eine Stärkung vor dem Abstieg in die Stadtmitte. Nach einem kurzen Hotelstopp ging es gleich weiter zu einem Stadtrundgang. Etwas Besonderes waren neben den Brücken über die Regnitz und den alten König-Ludwig-Kanal der Dom mit dem Bamberger Reiter.
Der Reiter (auch „der steinerne Reiter“) ist ein Standbild im Bamberger Dom. Er stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, gehört zu den plastischen Hauptwerken der späten Stauferzeit und ist ein Wahrzeichen der Stadt. Nach dem größten Teil des Stadtrundganges wurde zur Stärkung in eine der vielen Brauereigaststätten eingekehrt. Aber nach einem fränkischen Schäufele und anderen lokalen Spezialitäten wurde der Stadtrundgang fortgesetzt, denn das Klein-Venedig Bambergs stand noch auf dem Plan. Den Abschluss der Wandertage feierte die Gruppe in einem schönen Lokal mit direktem Blick auf die Regnitz.
Die Heimfahrt begann wie die Hinfahrt – der vorgesehene Zug fiel ersatzlos aus. Die Gruppe nahm es mit Galgenhumor, warten war sie ja schon gewohnt. Das Fazit der Wandernden: Es waren wunderschöne Tage, eine tolle Gruppe, schöne Stunden und die Erkenntnis, dass Rucksackwandern auch eine Möglichkeit ist. Doch mit weniger Gepäck wandert es sich besser.
Bericht Volker König und Peter Winterfeldt
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