(VK) Die Bergwandergruppe des Bürgertreffs Vaihingen ist zusammen mit Mitgliedern des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Enzweihingen, 4 Tage im Bregenzerwald unterwegs gewesen. Mit Bahn und Bus ging es über Bregenz zur Marktgemeinde Bezau ins “Kloster”. Während der Anreise kam es vor Lindau zu einer netten Episode, eine Schwanenfamilie hatte die Gleise für einen Ausflug genutzt und den Zugverkehr damit lahm gelegt. Am Ausgangspunkt angekommen wurden gleich die Wanderschuhe angezogen und eine Wanderung in Angriff genommen. Von der Bergbahnstation Bezau aus ging es zunächst bei strahlendem Sonnenschein auf der Panorama-Runde zur Alpe “Vordere Niederalpe ” zu einer kurzen Rast. Auf dem Rückweg wurde die Gruppe von Regen, Wind und Nebel bis zur Bergstation zurück begleitet. Auf dem Weg von der Talstation zum Hotel erläuterte Volker König den Mitwandernden die Geschichte des Dorfes und des Hotels “Im Kloster”.
Die Gemeinde wurde 1249 erstmals erwähnt, das Kloster 1656 von Kapuziner Mönchen gegründet und erst 1976 auf Grund von Personalmangel geschlossen. Ein mutiger Architekt, die Kirchengemeinde und Bürger haben dann aus den Klostergebäuden ein Hotel, eine Gästehaus und Seminarräume geschaffen. Das Ehepaar Hatheier betreut heute das Hotel vorbildlich, familiäre Atmosphäre bei herausragender Kost. Da die Wetteraussichten nicht gerade freundlich waren, wurde am 2. Wandertag auf eine Bergtour verzichtet, die Gruppe machte sich auf eine über 20 km lange Wanderung vorbei an der uralten Kirche Reuthe, den “Boden” nach Mellau. Von dort aus zurück über den Mellauer Wasserfall, mit immerhin 90 m Fallhöhe, nach Bezau. Zum Ende der Wanderung konnte man sich im Klostergarten bei wunderschönem Wetter erholen. Der “Wettergott” meinte es gut mit der Wandergruppe: Bei herrlichem Bergwetter wurde der dritte Wandertag gestartet. Die Tour hatte es dann in sich: Von der Bergbahnstation Baumgarten aus ging es zur Winterstaude, über einen steilen Anstieg von 1649 m auf 1870 m Höhe. Das “Highlight” war ein 130 m langer ausgesetzter („Exponierter“), mit Seilen gesicherter Hochgebirgspfad, bevor es wieder “senkrecht” zum Gipfel weiter ging. Vom Gipfelkreuz aus hatte man eine umwerfende Sicht über den ganzen Bodensee hinweg, in die noch tief verschneite Schweizer Bergwelt und weit ins Allgäu hinein. Der Blick reichte über die Nagelfluhkette bis hin zum Aggenstein. Der Abstieg führte dann über Wiesenwege zunächst zur Stongeralpe, wo ein gutes Vesper die Grundlage für die weitere Tour legte. Im Anschluss ging es dann über die Mittelstation der Bergbahn, das Sonderdach, zurück ins Tal. Ein paar mutige Wanderer “verschmähten” die Bahnfahrt und wanderten auf einem wunderschönen Wald- und Wiesenweg hinunter nach Bezau. Nach insgesamt 1200 m Abstieg und 20 km Strecke mussten sie noch die letzten 300 m bis zum Hotel bei strömendem Regen zurücklegen. Am letzten Wandertag musste die Gruppe Wetterbedingt zurückstecken, anstatt der geplanten Gipfeltour wurde es “nur” eine Rundwanderung um Bezau, glücklicherweise kam der Starkregen erst dann im Tal an, als die Wandernden kurz vor dem Hotel waren. Anschließend ging es wieder mit Bus und Bahn zurück nach Vaihingen, leider hatte der Zug nach Stuttgart über 80 Minuten Verspätung. Alle Gruppenmitglieder kamen gesund und munter wieder zu Hause an und können auf wunderschöne Wandertage zurückblicken, wenn auch einige mit Muskelkater.
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