Seit einer Reihe von Jahren leitete Jürgen Stanger die Astronomie-Gruppe. Im Frühjahr 2020 führte dann Reinhard Bolter die Gruppe weiter. Termin ist meist der 2. Mittwoch im Monat um 15 Uhr. Unterbrochen von Corona-Lockdowns, wurden verschiedene Themen vorgestellt, wie Teleskope, Planeten, Exoplaneten, die Umgebung der Sonne bis hin zum Urknall.
Es gab auch schon Hausaufgaben: Z.B. Wenn ein großer Asteroid auf die Erde stürzen würde, was die meisten Menschen töten würde, würde Sie das der Menschheit mitteilen oder geheim halten? Die meisten Teilnehmer*innen entschieden sich fürs Mitteilen …
Online erfolgte jetzt ein Vortrag zum Thema „Science Fiction“ (SF). Auch wenn es schon im Altertum Prophezeiungen und Apokalypsen gab und im Mittelalter idealistische Utopien veröffentlicht wurden, begann die echte SF mit der Industrialisierung. Stamm-Mutter der modernen SF ist Mary Shelley mit ihrem Roman Frankenstein (1818). Bekannt sind natürlich Jules Verne, H.G. Wells, später dann A.C. Clarke und Robert Heinlein, in Deutschland war insbesondere Hans Dominik in den 1930ern populär. Hugo Gernsback gründete 1925 in den USA die erste SF-Zeitschrift. Eine Plattform für junge Talente, aber oft auch voll von „Schundliteratur“, was der SF leider bis heute noch nachhängt
„Science“ wird in der SF oft nur fantasievoll interpretiert (z.B. das berühmte „Beamen“ in „Star Trek“), oft fern aller Wissenschaft. Die SF rückt daher leider öfters in die Nähe zu reinen Weltraum-Märchen („Star Wars“) oder Fantasy und Horror.
Schon um 1900 wurden die ersten SF-Filme gedreht, die die Filmtechnik maßgeblich herausforderten und beflügelten. Der erste große SF-Film war 1927 der realistisch Film „Frau im Mond“ von Fritz Lang. Berühmt ebenso das erste SF-Hörspiel von Orson Welles 1938, das Millionen von Amerikanern flüchten ließ … (Bildrechte Moviepilot)
Moderne SF ist kaum noch überschaubar – KI wie „Matrix“, Dystopien, zum Klimawandel, Weltraumfantasy wie Avenger, Military-SF wie Terminator und SF-Horror, Zeitreisen wie in „Dr. Who“, Aliens, dazwischen vernünftige Filme und Bücher wie „The Day After Tomorrow“ oder der bombastische chinesische Film „Die wandernde Erde“. Und natürlich Roboterthemen wie „I, Robot“ oder „Nr. 5 lebt“.
Es gibt viele gute SF-Bücher wie die „Expanse“-Reihe von J.Corey, „Der Marsianer“ von A.Weir oder „Black Out“ (6 Wochen Stromausfall in Europa) von M. Elsberg.
Wer also mal statt Krimis oder Liebesromane über einzelne Menschen und Probleme hinausschauen möchte, kann in der SF viele Themen und Denkanstöße entdecken. Auf der Internetseite „DieZukunft“ findet man einen guten Überblick über die Welt der SF.
Text: Reinhard Bolter, 18.1.22
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