„Kennen Sie den Pflegestützpunkt am Vaihinger Landratsamt?“ Auf diese Frage würde man bei vielen sicher nur große Augen und dicke Backen sehen und die Frage hören: Wen? Britta Kinzler, die in der Außenstelle des Landkreises in der Franckstraße den Stützpunkt leitet, ist sich durchaus bewusst, dass die Einrichtung noch wenig bekannt ist. Das versucht sie zu ändern – zum Beispiel mit einem Vortrag beim Bürger-Treff (BT) in der Grabenstraße. Den hatte der 2. Vorsitzende des BT, Peter Winterfeldt, schon lange geplant.
Fünf Pflegestützstandorte mit derzeit zehn Vollzeitstellen gibt es im Landkreis Ludwigsburg (unter anderem in Ludwigsburg, Bietigheim und Besigheim). Der in der Franckstraße für den westlichen Teil des Kreises besteht seit Oktober 2020 und ist für Vaihingen, Eberdingen, Markgröningen, Oberriexingen, Sachsenheim, Sersheim und Tamm zuständig. „Wir verstehen uns als Lotsen durch den bunten Markt der Angebote“, bringt Britta Kinzler ihre Aufgabe auf den Punkt. Ziel ist die Entwicklung von Perspektiven zur Bewältigung der Pflegesituation mit einer Beratung zu allen Fragen im Vor- und Umfeld der Pflege. Die Hilfe des Landkreises und der Kassen erfolge unabhängig vom Alter, neutral, kostenlos und unter Einhaltung der Schweigepflicht, betont die Referentin, „telefonisch, im persönlichen Gespräch, im Pflegestützpunkt oder bei den Kunden daheim“.
Jeder kann plötzlich vor der Aufgabe stehen, sich über Pflege zu informieren und Entscheidungen treffen zu müssen. Fragen über Fragen können im Fall des Falles auftauchen: Welche Unterstützungsangebote gibt es? Pflegedienste? Hilfsmittel? Essen auf Rädern? Tages- oder Kurzzeitpflege? Wohnformen im Alter? Rechtliche Vorsorge? Angebote für pflegende Angehörige? Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung? Das Spektrum an Informationen am Stützpunkt versucht Antworten auf die Fragen zu geben. Dazu gibt es eine Reihe von Broschüren, zum Beispiel auch die Auflistung der Pflege-Einrichtungen mit Kostensätzen.
„Wir begleiten Sie auch in komplexen Problemlagen“, sagt Britta Kinzler und erklärt unter anderem die fünf Pflegegrade, die die einstigen drei Pflegestufen abgelöst haben. Die Palette reicht von der geringen Beeinträchtigung bis zur schweren, wobei die Möglichkeit der Selbstversorgung bei der Beurteilung den Schwerpunkt darstellt (40 Prozent). Wann gibt es Pflegegeld? Was versteht man unter Ersatzpflege? Was sind die Zuschüsse für die stationäre Pflege? Wie ist das mit Pflegekursen für Angehörige? Dazu gibt es die aktuellen Euro-Sätze, die bei einem Heimplatz ernüchternd sind: Um die 3000 Euro müsse man in einem Heim kalkulieren: „Da geht die Rente und das Ersparte drauf. Bevor die Sozialleistungen greifen, geht es an das eigene Vermögen.“ Man müsse rechtzeitig auch an Schenkungen denken, ist ein Tipp. Wichtig ist Britta Kinzler auch der Hinweis auf die Vorsorgevollmacht: „Die bitte nicht ausblenden und auf die lange Bank schieben.“
– Wer Fragen hat, kann sich an den Pflegestützpunkt beim Vaihinger Landratsamt wenden. Man findet ihn auf Ebene 3 in der Franckstraße 20, Zimmer 98 und 99. Telefon 07141/144-2467. Öffnungszeiten Montag bis Freitag 8.30 bis 12 Uhr. Montag 13.30 bis 15.30 Uhr, Donnerstag 13.30 bis 18 Uhr. Es empfiehlt sich unbedingt eine telefonische Kontaktaufnahme. Informationen:
Mail: psp-vai@landkreis-ludwigsburg.de
www.Landkreis-Ludwigsburg.de/Pflegestützpunkte
Die Broschürenreihe Pflege finden Sie unter folgendem Link:
https://www.landkreis-ludwigsburg.de/de/soziales-jugend-familie/pflege-senioren/broschueren-zum-thema-pflege
Text und Foto: Albert Arning
Im November 2021
Bürger-Treff Vaihingen an der Enz e.V.
Grabenstraße 20
71665 Vaihingen an der Enz
E-Mail: vorstand@buergertreff-vaihingen.de
Montag 16:00 – 17:30 Uhr
Donnerstag 10:00 – 11:30 Uhr
Telefon: 07042 979650 (während der Bürostunden oder auf Anrufbeantworter)