Wandern an der Mosel

Der Burgherr verwöhnt seine Gäste

Die Enzweihinger Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins und der Bürger-Treff Vaihingen erleben besondere Tage und Abende.

Teils mit der Bahn oder dem Auto angereiste 21 Wanderinnen und Wanderer der Ortsgruppe Enzweihingen des Schwäbischen Albvereins und vom Bürger-Treff Vaihingen trafen sich in der – auf den ersten Blick unscheinbaren – Gemeinde Longuich. Nach der Ankunft im Hotel „Alte Burg“, einem ehemaligen Wasserschloss aus dem 12. Jahrhundert, wanderte die Gruppe mit den Wanderbegleitern Gisela und Hans Georg Baum und Anita Koch-Wittwer zur „Römischen Villa Urbana“, ein Gutshof aus der Römerzeit, der heute noch Einblicke in die römische Vergangenheit der Gegend gibt. Weiter ging es entlang der Mosel zur Gaststätte „Am alten Fährturm“, wo früher die Mosel mit der Fähre von Schweich nach Longuich überquert wurde. Gut gestärkt traten die Wandernden den Rückweg zum Hotel an. Hier erwartete sie der Burgherr mit einem Begrüßungstrunk. Mit Musik, Gesang und Gedichten genoss man den schönen Abend im Burggarten.

Wandern an der MoselAm folgenden Tag wurde im Burgkeller das Frühstück eingenommen. Schon hier wurde die alte Bausubstanz bewundert. Nun lag ein anstrengender Wandertag vor der Gruppe. Die ca. 12 km lange Wanderung führte zunächst entlang großer Weingüter und erreichte am Ende des Ortes Kirsch den Einstieg zum Wanderweg „Moselsteig – Seitensprung – Longuicher Sauerbrunnen“. Hier ging es auf schmalen Wegen steil bergauf durch einen dichten Wald – ein Biotop mit einzigartiger Vegetation und alten Baumbeständen-.Der Aufstieg wurde durch umgestürzte Bäume erschwert. Auf der Höhe des Hunsrücks angelangt genoss die Gruppe einen weiten Ausblick in das schöne Moseltal. Entlang an Feldern und Streuobstwiesen erreichte die Gruppe eine Schutzhütte mit Bänken und Tischen, wo eine verdiente Pause eingelegt wurde. Unweit der Hütte sprudelt eine Quelle, deren Wasser durch Eisenoxid rot gefärbt ist, aus dem Berg – der „Sauerbrunnen“, der von der vulkanischen Vergangenheit der Gegend zeugt. Nach der Pause ging es immer noch durch Schatten spendenden Wald bis zu einer Lichtung, wo die Sonne die Wandernden empfing und durch Weinberge weiter zur „Alten Burg begleitete.
Zum Abendessen hatte der Burgherr für seine Gäste gegrillt. Noch lange genossen die Gäste den lauen Abend im Burghof in der Burganlage.

Am 3. Tag fuhr die Gruppe mit einem Linienbus nach Trier, Deutschlands älteste Stadt. Hier erklärte Hans Georg Baum den Bau und die Verwendung der PORTA NIGRA, die Teil der Befestigungsanlage der Stadt Trier war. Danach trennte sich die Gruppe je nach Interessen – die Einen machten eine Schiffsrundfahrt auf der Mosel, die Anderen besichtigten den Dom, die Basilika, das fürstbischöfliche Palais, den Marktplatz und hatten einen Einblick zu den Thermen. Anschließend fuhren Alle mit dem Bus zurück nach Longuich. Der Burgherr hatte ein besonderes Highlight für seine Gäste vorbereitet. In dem oberen Stockwerk der Burg ist ein Rittersaal, der von mittelalterlichen Utensilien strotzt. Hier steht zum Beispiel eine Ritterrüstung, an den Wänden hängen Schwerter, Helebarden, Morgenstern und noch vieles mehr. In diesem Saal fühlt man sich in das Mittelalter zurückversetzt. Da der Burgherr auch Winzer ist, kredenzte er mit vielen Erklärungen Proben seiner Weine. Die Teilnehmer waren von der Atmosphäre so angetan, dass 2 Paare mittelalterliche Tänze zeigten.

Der Abschied am 4. Tag ist Allen nach den 3 ereignisreichen Tagen und Abenden schwergefallen.

Text und Bilder: Hans-Georg Baum