Die Sichel des Mondes und links daneben die Venus begleiten die Feier auf der Kornberghöhe. Dazu gibt es erlesene Weine der Lembergerland-Kellerei Roßwag mit musikalischen Erläuterungen und eine astronomische Reise. Die Veranstaltung der Enzweihinger Ortsgruppe im Schwäbischen Albverein in Verbindung mit dem Bürger-Treff Vaihingen zur Sommersonnenwende hat einen ganz besonderen Charme. Man braucht am Platz „Zur schönen Aussicht“ mit dem Panorama des Ortes auch kein Feuer. Der Genuss der Landschaft und das ungezwungene Miteinander an einem Sommerabend wie aus dem Bilderbuch reicht vollkommen.
Nach der erfolgreichen Premiere von 2022 war es keine Frage, dass es auch 2023 wieder die Wanderung vom Sportplatz aus zur „Schönen Aussicht“ geben würde. Die Teilnehmerquote hat sich nahezu verdoppelt (auf rund 80); man freut sich bei den Veranstaltern, was Bernhard Beck vom Verein zum Ausdruck bringt.
Es wird nicht nur stur marschiert. An vier Stationen gibt Reinhard Bolter, der beim Vaihinger Bürger-Treff die Astronomie-Gruppe leitet, Infos. Zum Beispiel, dass die Ursache der verschiedenen Tageslängen und Jahreszeiten die um 23,5 Grad geneigte Erdachse ist. Bolter: „Die genaue Beobachtung der Sommersonnenwende war in der Vorzeit für die Menschen wichtig, sie bauten daher Steinkreise zur Peilung der Sonnenauf- und untergänge am Horizont. Mit diesem Termin begann früher die Erntezeit.“ Der Studienrat a.D. erklärt mit Hilfe eines Wasserballs das Weltallmodell und macht sich Gedanken über die Routenplaner-Reise von Aliens zur Erde. Am Endpunkt der Blick zur Venus, dem Schwesterplaneten der Erde, der das Pech hatte, sich nur langsam abkühlen zu können und alle leichten Gase verlor. Bolter: „Dort herrscht ein gigantischer Treibhauseffekt mit nahezu 500 Grad. Die Venus am Himmel ist die wahre Hölle.“
Bertram Haak, Markenbotschafter der Lembergerland-Kellerei, hat drei Weine mitgebracht, deren Entstehung er den Gästen mit musikalischen Vergleichen nahe bringt. Zum Beispiel der „ Ross Weißer Schwan Cuveé“ aus Riesling und Muskateller. „Die Weine müssen zueinander passen“, berichtet Haak am Beispiel mit Musik: Cello, zweite Geige, erste Geige, Bratsche werden eingespielt. Dann noch ein Lemberger-Trollinger und ein Muskattrollinger Rosé. Dazu gibt es 3D-Brillen, denn die Weine sprechen auch durch die Farbe. Und auch noch ein paar Hinweise in eigener Sache zum Steillagenkollektiv. Rund 40 Hektar Rebfläche in terrassierten Weinbergen sollen nicht verkommen. Mit einer solidarischen Beteiligung von 365 Euro/Jahr will man gemeinsam mehr erreichen.
Dann wird auch noch die Bratsche ausgepackt. Musik tönt durch die Enzweihinger Weinberge. Da stören nur die plötzlich in Scharen einfallenden Juni-Käfer etwas…
Bericht und Fotos
Albert Arning
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